06.09.2023

IAA: Wie sich die Rolle der Messe ändert IAA: Wie sich die Rolle der Messe ändert

Es gibt nicht allzu viele Termine in der Automobilbranche, die sich Zulieferunternehmen wie die soft trim seating sts GmbH schon zu Jahresbeginn rot im Kalender markieren. Die IAA Mobility gehört jedoch dazu. Für Olaf Hofmann und Kai Rudolph ist der internationale Branchentreff vom 5. bis 10. September ein Pflichttermin, bei dem sowohl Netzwerken als auch Entdeckerfreude nicht zu kurz kommen. Doch in diesem Jahr ist etwas anders: Viele große Automobilhersteller fehlen. Ob das Chance oder Risiko für die Zulieferindustrie ist, haben wir bei einem Messerundgang herausgefunden.

Die IAA MOBILITY findet 2023 unter dem Motto „Experience Connected Mobility” zum zweiten Mal in München statt. Auch wenn eine der weltweit führenden Plattformen für Mobilität, Nachhaltigkeit und Technologie weit von ihren Glanzzeiten Mitte der 2010er Jahre entfernt ist, konnte sie bei ihrer Premiere am neuen Standort in München 400.000 Besucher anlocken.

Spannende Ausgangsbedingungen

Für den Sitzentwickler und -hersteller soft trim sind die Ausgangsbedingungen jedoch spannender denn je. Mit der fortlaufenden Internationalisierung präsentieren sich auch immer mehr chinesische Autohersteller und Mobilitätsanbieter. In diesem Jahr sind es so viele wie noch nie. „Da schauen wir natürlich sehr genau hin. Denn damit öffnen sich nicht nur neue Märkte, sondern es kommen auch neuen Mitbewerber mit innovativen Ideen oder interessanten Lösungen auf den Markt. Das befruchtet auch unsere Arbeit und bringt auch uns ebenfalls wieder auf neue Ansätze“, sagt Olaf Hofmann, Leiter für Technik und Entwicklung bei soft trim.

Zum anderen reagieren auch die Kunden und Dienstleister des Dresdner Sitzentwicklers mit großer Innovationsfreude auf diese Entwicklungen. „Bei vielen unserer Kunden wurden die Entwicklungsbudgets zum Teil deutlich erhöht. Das fordert auch uns, denn die Hersteller stellen immer höhere Anforderungen an ihre Zulieferer. Diesen bei hoher Entwicklungsgeschwindigkeit gerecht zu werden, wird immer wichtiger. Das heißt auch, wir müssen abschätzen können, wie sich bestimmte Bereiche zukünftig entwickeln. Nehmen wir beispielsweise die Entwicklung zu nachhaltigen Materialien. Viele Kunststoffe und Bezüge im Innenraum werden inzwischen aus recycelten Rohstoffen hergestellt. Wer diese Materialien nicht kennt und sie auch nicht verarbeiten kann, wird früher oder später auf der Strecke bleiben“, erklärt Olaf Hofmann.

Das ist auch der Grund, weshalb die soft trim-Leiter zunächst die Unternehmen angesteuert haben, mit denen sie verbunden sind. „Von wichtigen Zulieferkunden wie Brose, mit denen wir eng zusammenarbeiten über FORVIA/Forecia und Magna bis hin zu den großen Herstellern wie Audi, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz waren einige dabei, die uns brennend interessierten. Da war es für uns wichtig, ins Gespräch zu kommen, um diese guten Kontakte zu pflegen“, erläutert Hofmann. 

Gute Stimmung und viele Eindrücke

„Unterm Strich hat uns das offene Konzept der IAA überzeugt. Die Stimmung unter den Besuchern war auffällig gut und es wirkte auch sehr gut besucht. Dazu trug sicher auch das sonnige Wetter in München bei. Aus fachlicher Sicht hat die IAA deutlich gemacht, dass die Entwicklungen rund um die Mobilität von morgen eine große Chance für flexible, spezialisierte Unternehmen wie uns eine große Chance darstellen. Gleichzeitig bringt diese Chance aber auch Herausforderungen mit sich, denen wir uns stellen müssen und werden“, lautet das Fazit von Olaf Hofmann nach einem Messetag voller neuer Eindrücke.

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