17.02.2020

Tesla in Brandenburg: elektrische Zukunft und spannende Chancen Tesla in Brandenburg: elektrische Zukunft und spannende Chancen

Der amerikanische Elektro-Gigant Tesla steckt mitten in der Planung für seinen ersten Standort auf europäischem Grund. Mit Berlin bzw. Brandenburg fiel die Wahl auf einen Bauplatz ganz in der Nähe. Wie kann sich das auf die Zukunft von soft trim auswirken? Olaf Hofmann steht im Interview Rede und Antwort.

Welche Möglichkeiten bietet die räumliche Nähe des Mega-Unternehmens für soft trim?

Nähe ist prinzipiell immer von Vorteil, wenn man eine Zusammenarbeit anstrebt. Dies gilt noch mehr für das Design- und Entwicklungszentrum als die Giga Factory. Diese Nähe ist als alleiniges Kriterium allerdings nicht ausreichend, denn hauptsächlich geht es darum, die Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen. Für die Bereiche Engineering und Prototyping haben wir definitiv ein interessantes Portfolio zu bieten. Ob eine Zusammenarbeit entstehen und wie diese aussehen kann, wird sich entscheiden, wenn die genaue Aufstellung der dortigen Entwicklungsabteilung bekannt ist.

Ganz ähnlich wie in Buffalo, New York, könnte es durch die neue Giga Factory auch bald in Brandenburg aussehen

Welchen Einfluss wird dies auf den Stellenwert von Elektromobilität in Deutschland haben?

Wir gehen stark von einem positiven Einfluss aus, denn neue Werke sind auch ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. Ein Großteil der Autokäufer wird in Zukunft möglicherweise nicht nur das Automobil an sich mit dem Label „Made in Germany“ assoziieren. Das ganze Land könnte letztlich in Bezug auf Elektromobilität eine Vorreiterstellung einnehmen. Die Elektro-„Offensiven“ der deutschen Hersteller sorgen bereits jetzt dafür, dass der Stellenwert des emissionsfreien Antriebs deutlich steigt.

Wie bewertet soft trim die Möglichkeit eines Austausches zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Unternehmen?

Eher gering. In Entwicklungsfragen verpflichten sich alle Hersteller zu Geheimhaltung und demzufolge wird auch dort kein wesentlicher Austausch stattfinden.

Was bedeutet die neue Giga Factory für deutsche Automobil-Zulieferer?

Auch das muss abgewartet werden. Gewiss ermöglicht ein weiterer Kunde auch immer eine neue Geschäftsbeziehung – man darf allerdings nicht vergessen, dass auch bei Tesla etablierte Lieferketten bestehen und der eine oder andere Zulieferer aus Deutschland bereits mit an Bord ist. Spätestens, wenn neue Modelle auf den Markt kommen, sehen wir unsere Chance.

Durch Tesla sollen bis zu 10.000 neue Jobs im Berliner bzw. Brandenburger Raum entstehen. Was bedeutet dies für den Standort Sachsen?

Die Arbeitsplätze werden ja nicht sofort geschaffen, sondern schrittweise. Außerdem gilt es, den hohen Automatisierungsgrad der Anlagen zu berücksichtigen. Insofern sind wir bei der Schätzung eher vorsichtig, über wie viele Jobs am Ende tatsächlich gesprochen werden kann. Nichtsdestotrotz sehe ich die räumlich nahe Ansiedelung eines neuen Werkes als ein positives Zeichen für die gesamte Region, was gegebenenfalls auch weitere Firmen dazu motiviert, sich dort anzusiedeln.

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